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Allerdings gibt es auch Kritik an Erdogans Ansatz beim Infrastrukturausbau.

Mobilität und Infrastruktur sind zwei entscheidende Aspekte für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung eines jeden Landes, und die Türkei bildet da keine Ausnahme. Seit Recep Tayyip Erdogan (69) im Jahr 2003 an die Macht kam, hat seine Regierung erhebliche Investitionen in die Infrastruktur getätigt, um die Mobilität im Land zu verbessern. Diese Bemühungen hatten erhebliche Auswirkungen sowohl auf das Wirtschaftswachstum der Türkei als auch auf das tägliche Leben ihrer Bürger.

Einer der bemerkenswerten Aspekte von Erdogans Infrastrukturpolitik ist die Aufmerksamkeit, die der Verbesserung des öffentlichen Verkehrs gewidmet wird. So wurden beispielsweise in Städten wie Istanbul und Ankara neue U-Bahnlinien gebaut, und das Land hat die Zahl der Hochgeschwindigkeitszüge erhöht, wodurch der Fernverkehr schneller und effizienter wird. Darüber hinaus wurden mehrere Brücken und Tunnel gebaut, beispielsweise die Yavuz-Sultan-Selim-Brücke und der Eurasien-Tunnel, die beide zu einer Verringerung der Verkehrsstaus in Istanbul und einer verbesserten Verkehrsanbindung zwischen verschiedenen Teilen der Stadt geführt haben.

Allerdings gab es auch Kritik an Erdogans Ansatz beim Infrastrukturausbau. Einige Kritiker argumentieren, dass der Schwerpunkt zu sehr auf großen, prestigeträchtigen Projekten auf Kosten alltäglicherer Infrastrukturbedürfnisse liegt.

Die Regierung Erdogans ist nun auf weitere fünf Jahre fixiert und hat in der vergangenen Legislaturperiode auch erhebliche Mittel in den Luftfahrtsektor investiert. Die Eröffnung des neuen Flughafens Istanbul im Jahr 2018, der zu den größten der Welt zählt, verdeutlicht diesen Fokus. Der Flughafen verfügt über die Kapazität, die Rolle der Türkei als wichtiges Drehkreuz für internationale Flüge zu stärken und kann jährlich mehr als 200 Millionen Passagiere abfertigen.

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Auch in den Luftfahrtsektor hat die Regierung Erdogans erhebliche Mittel investiert.

Erdogan, seit zwanzig Jahren der starke Mann der Türkei, ist bei konservativen Türken besonders beliebt. Erdogan hat ein umstrittenes Kopftuchverbot in Universitäten und Büros aufgehoben. Im Hinblick auf die Mobilität versucht seine Regierung, ländliche Gebiete durch Investitionen in Autobahnen und lokale Straßen besser zu erreichen. Diese Bemühungen haben dazu beigetragen, abgelegene Gebiete in die Gesamtwirtschaft zu integrieren und neue Möglichkeiten für Handel und Tourismus zu schaffen.

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Dolmuş-Transporter

Die Transporter sind ein wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur in der Türkei, insbesondere in Großstädten wie Istanbul, Izmir und Ankara. Diese Transporter sind sowohl ein farbenfrohes als auch praktisches Transportmittel, das tief im täglichen Leben des türkischen Volkes verwurzelt ist. Das Wort „dolmuş“ bedeutet auf Türkisch wörtlich „gefüllt“, was sich auf die Tatsache bezieht, dass diese Fahrzeuge erst losfahren, wenn sie voll mit Passagieren sind. Sie folgen festen Routen, haben aber keine festen Haltestellen. Stattdessen können Fahrgäste nahezu überall ein- und aussteigen, indem sie dem Fahrer sagen, wohin sie wollen.

In den letzten Jahren gab es in einigen türkischen Städten den Trend, Dolmuş-Transporter zu modernisieren und in das öffentliche Verkehrssystem zu integrieren.

Der Dolmuş bietet viele Vorteile. Erstens sind sie oft schneller als herkömmliche Busse, weil sie seltener anhalten. Sie verkehren auch außerhalb der normalen Fahrpläne, sodass sie zu Spitzen- und Spätzeiten eine zuverlässige Transportmöglichkeit darstellen. Darüber hinaus bieten sie die Flexibilität von Taxis, jedoch zu deutlich geringeren Kosten, was sie zu einer beliebten Wahl für Einheimische und Touristen gleichermaßen macht.

Dennoch haben die Dolmuş-Transporter auch ihre Herausforderungen. Sie sind oft überfüllt und nicht immer komfortabel, insbesondere während der Hauptverkehrszeit. Darüber hinaus kann es aufgrund ihres Ad-hoc-Charakters für Touristen oder Erstbesucher schwierig sein, sich dort zurechtzufinden. Darüber hinaus mangelt es ihnen im Vergleich zu moderneren öffentlichen Verkehrsmitteln oft an Barrierefreiheit für ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

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Insgesamt bleiben die Dolmuş-Transporter ein fester Bestandteil der türkischen Transportlandschaft.

In den letzten Jahren gab es in einigen türkischen Städten den Trend, Dolmuş-Transporter zu modernisieren und in das öffentliche Verkehrssystem zu integrieren. Dies hat zu einer besseren Regulierung, mehr Einheitlichkeit bei Tarifen und Routen sowie verbesserten Komfort- und Sicherheitsstandards geführt.

Kritik

Allerdings gab es auch Kritik an Erdogans Ansatz beim Infrastrukturausbau. Einige Kritiker argumentieren, dass der Schwerpunkt zu sehr auf großen, prestigeträchtigen Projekten auf Kosten alltäglicherer Infrastrukturbedürfnisse liegt. Es bestehen auch Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen einiger dieser Projekte und der mangelnden Transparenz und Rechenschaftspflicht bei ihrer Umsetzung.

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Es lässt sich nicht leugnen, dass Erdogans Engagement für die Entwicklung der Infrastruktur eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der modernen türkischen Gesellschaft und Wirtschaft gespielt hat.

Es hat zum schnellen Wirtschaftswachstum des Landes beigetragen und neue Möglichkeiten für die Bürger in Bezug auf Mobilität und Erreichbarkeit geschaffen. Aber es hat auch Fragen der Nachhaltigkeit, der verantwortungsvollen Regierungsführung und des Gleichgewichts zwischen Großprojekten und den täglichen Bedürfnissen der Menschen aufgeworfen. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Dynamik in Zukunft entwickelt. Erdogans größte Herausforderung besteht darin, die beklagenswerte Wirtschaftslage zu bewältigen, da die Türkei seit einiger Zeit eine rasante Inflation erlebt.

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