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Greenpeace Niederlande geht vor Gericht, um das Kabinett zu zwingen, die derzeitigen staatlichen Beihilfen für KLM zurückzuziehen, weil die Klimabedingungen fehlen. Als ersten Schritt hat Greenpeace heute die Regierung offiziell benachrichtigt.

 „Das Kabinett trifft keine festen Vereinbarungen mit KLM zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung“, sagt Dewi Zloch, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace. Wir wollen grün und fair aus dieser Krise hervorgehen. Im Widerspruch dazu steht die milliardenschwere Subvention für den Großverschmutzer KLM. Das ist für jeden, der hart am Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft arbeitet, unverdaulich. Diese staatlichen Beihilfen stürzen uns noch tiefer in die Klimakrise, und das steht im Widerspruch zur Fürsorgepflicht der niederländischen Regierung gegenüber ihren Bürgern. Wie der Oberste Gerichtshof bereits im Urgenda-Urteil bestätigt hat.“

 Klimaplan KLM fehlt

KLM verfügt über keinen soliden Klimaplan und die Klimapolitik dieses Kabinetts ist für den Luftfahrtsektor hoffnungslos unzureichend.

„Mittlerweile fliegen die Kerosin-Knaller um uns herum, und die Flugtickets liegen weit unter dem Selbstkostenpreis. Das ist unhaltbar. Dieses Unterstützungspaket soll KLM-Mitarbeitern Sicherheit geben. Doch genau das hat die Regierung versäumt. Denn obwohl KLM nun vorerst über Wasser gehalten wird, wird dieser große Verschmutzer nicht zukunftssicher gemacht und weiterhin werden Tausende Menschen auf die Straße gesetzt. Und das ist nicht nur schlecht für Klima, Natur und Gesundheit, sondern auch für die KLM-Mitarbeiter, die noch keine langfristige Gewissheit haben“, sagt Zloch.

Greenpeace möchte, dass die Regierung KLM eine maximale Anzahl von Megatonnen CO2-Emissionen pro Jahr auferlegt. „Das soll dann jedes Jahr sinken, so dass der große Verursacher jedes Jahr weniger ausstößt“, sagt Zloch. Mit der sogenannten Nachhaltigkeit der Luftfahrt wird das nicht funktionieren, denn das geht viel zu langsam. Elektroflugzeuge oder beispielsweise das Fliegen mit emissionsfreiem Treibstoff werden vorerst nicht in die Luft gehen. Die Anzahl der Flüge muss daher deutlich reduziert werden. Beginnend mit der Abschaffung von Kurzstreckenflügen unter tausend Kilometern. Denn es ist wirklich nicht notwendig, jeden Tag mehrere Flugzeuge nach Brüssel oder Paris zu fliegen.“ Die Regierung hat offiziell bis zum 1. Oktober Zeit, um zu antworten und mit Greenpeace zu besprechen, ob sie diese Anforderungen erfüllen kann. 

 Der umweltschädliche Flugverkehr in der EU kostet Milliarden

Aufgrund der Corona-Krise sind Fluggesellschaften weltweit am Staatstropf. Insgesamt beläuft sich dies allein in Europa auf 32,5 Milliarden Euro. Dies geht aus der hervorRettungsaktions-Tracker für Fluggesellschaften' von Greenpeace, Transport & Environment und Carbon Market Watch. Greenpeace hat bereits zuvor gegen die KLM-Milliarden protestiert. Mitte Mai radelten Aktivisten auf die Aalsmeerbaan in Schiphol, um zwischen den geparkten KLM-Flugzeugen ein Transparent mit der Aufschrift „Kein Geld ohne Grün“ zu entfalten.

Foto rechts: Bilddatenbank Greenpeace

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