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Rund 270 Kilometer Gleis in Groningen und Friesland werden vor 2030 mit dem modernen ERTMS-Schienenschutzsystem (European Rail Traffic Management System) ausgestattet. Das ist die Absicht von Staatssekretär Stientje van Veldhoven. Die Regierung und die Provinzen Groningen und Fryslân investieren gemeinsam unter anderem in den Umbau der Züge und die Ausbildung des Personals. Die Vereinbarungen zwischen den beteiligten Parteien werden in der kommenden Zeit getroffen.

Das derzeitige Zugschutzsystem ATB (Automatic Train Influencing) muss ersetzt werden. Indem die Regierung nicht mehr in das alte System investiert, sondern früher als geplant auf ERTMS umstellt, spart sie 60 Millionen Euro. Dieser Betrag wird in Ausrüstung und Schulung investiert. Dies wird die Kosten für die Provinzen Groningen und Fryslân senken, die als Förderer für den Transport auf diesen regionalen Strecken verantwortlich sind.

„Durch die Bereitstellung von ERTMS für die regionalen Eisenbahnlinien im Norden schaffen wir ein Testgelände, von dem wir viel lernen können. Groningen und Fryslân haben bereits gezeigt, dass sie mit innovativen Bahnprojekten gerne eine Vorreiterrolle spielen. Die Tests mit selbstfahrenden Zügen und Wasserstoffzügen sind gute Beispiele dafür. “

Selbstfahrende Züge

Das ERTMS-Zugschutzsystem hat auch Vorteile für die Fahrgäste. Zum Beispiel erhöht das System die Sicherheit auf dem Gleis und das Gleis kann effizienter genutzt werden, wodurch mehr Züge fahren können und die Zuverlässigkeit des Fahrplans erhöht wird. Selbstfahrende Züge können auch in Zukunft eingesetzt werden, auch dank ERTMS.

Das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft wird mehr als 300 Millionen Euro für die Änderungen an der Strecke bereitstellen. Darüber hinaus belaufen sich die Kosten für den Umbau von rund 70 Zügen und die Schulung von 200 Vollzeitkräften auf 90 Millionen Euro. Davon werden 60 Millionen Euro von der Regierung, 20 Millionen Euro von der Provinz Groningen und 10 Millionen Euro in Friesland gezahlt. Es wird erwartet, dass ERTMS 2026 auf der Strecke Harlingen-Haven-Leeuwarden eingesetzt werden kann.

Neuer Standard

Bahnstrecken in den Niederlanden werden vor 2050 mit dem ERTMS-Zugschutzsystem ausgestattet. Dieses System ist sicherer und stellt sicher, dass Züge näher beieinander fahren können, sodass beispielsweise mehr Züge fahren können. In Europa wurde vereinbart, dass dieses System zum europäischen Standard wird und den grenzüberschreitenden Zugverkehr sowohl für Personen als auch für Güter erleichtert. Vor dem Wechsel zum neuen System muss die Spur angepasst werden. Außerdem werden rund 1300 Züge umgebaut und mehr als 15.000 Mitarbeiter für die Arbeit mit ERTMS geschult. ERTMS ist in den Niederlanden bereits auf einer Reihe von Streckenabschnitten in Betrieb, beispielsweise auf der Betuweroute und der Hanzelijn Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft.

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