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Okra fordert von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Führerscheinverordnung für über 70-Jährige heraus.

Die Europäische Kommission erwägt eine Richtlinie, die von Senioren über 70 verlangt, alle fünf Jahre nachzuweisen, dass sie noch Auto fahren können. Die flämische Seniorenorganisation Okra bezeichnet dies als offensichtliche Altersdiskriminierung.

Derzeit laufen Konsultationen zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat über eine Überarbeitung der Fahrerlaubnisverordnung. Gemäß Artikel 10 dieser geänderten Richtlinie will die Kommission die Mitgliedstaaten dazu zwingen, die Gültigkeitsdauer des Führerscheins von Fahrern ab 70 Jahren auf höchstens fünf Jahre zu begrenzen.

Das System sieht vor, dass Personen, die das 70. Lebensjahr erreichen, durch regelmäßige ärztliche Tests nachweisen müssen, dass sie noch fahrtauglich sind, und möglicherweise auch zur Teilnahme an Auffrischungskursen verpflichtet werden. Koen Peeters von Okra kritisiert: „Das ist eindeutig Altersdiskriminierung. Die Kommission hat keine konkreten Daten oder Beweise dafür vorgelegt, dass Fahrer ab 70 Jahren häufiger in Unfälle verwickelt sind.“ Er fügt hinzu, dass die Entscheidung offenbar auf der fiktiven Annahme beruht, dass über 70-Jährige eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen, eine Idee, die Okra entschieden bestreitet.

Der belgische Europaabgeordnete Benoît Lutgen (Les Engagés), Mitglied des Mobilitätsausschusses im Europäischen Parlament, hat seine Unterstützung zum Ausdruck gebracht Okra, und erklärte öffentlich, dass er zusätzliche Kontrollen allein aufgrund des Alters ablehnen werde.

Peeters betont jedoch, dass diesem Thema in Belgien kaum Beachtung geschenkt wird. Aus diesem Grund hat Okra kürzlich Briefe an die flämischen Mitglieder des Europäischen Parlaments und die Innenminister Annelies Verlinden (CD&V) und Mobilitätsminister Georges Gilkinet (Ecolo) geschickt. Okra hofft, diese neue Regelung blockieren zu können, da die Europäische Kommission bestrebt ist, sie vor den bevorstehenden Wahlen umzusetzen.

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Okra betont, dass sie nicht gegen Maßnahmen sind, die die Verkehrssicherheit verbessern können. Peeters erklärt: „Screenings und zeitliche Einschränkungen auf der Grundlage medizinischer Diagnosen sind akzeptabel. Diese sollten aber nicht allein aufgrund des Alters verhängt werden.“ Es ist ein Aufruf zu fairen und nichtdiskriminierenden Maßnahmen, die sowohl die Sicherheit als auch die Würde aller Altersgruppen respektieren.

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