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Ein Sieg für Plattformarbeiter und ein historischer Durchbruch beim Schutz des digitalen Arbeitsmarktes.

Nach einer Zeit der Unsicherheit und intensiven Verhandlungen innerhalb der Europäischen Union, in der es lange Zeit so aussah, als würde ein neues Plattformgesetz unter anderem am Widerstand Frankreichs scheitern, ist nun ein Durchbruch gelungen. Diese neue Gesetzgebung, die sich auf den Schutz von Plattformarbeitern konzentriert, markiert einen historischen Moment in der Regulierung des digitalen Arbeitsmarktes.

Der Widerstand aus Frankreich, angeführt von Präsident Emmanuel Macron, war zuvor ein Stolperstein für den Vorschlag. Dennoch hat der niederländische Gewerkschaftsbund (FNV) unter der Leitung der Internationalen Sekretärin und Vorstandsmitglied Petra Bolster-Damen eine entscheidende Rolle dabei gespielt, diese Situation umzukehren. In Zusammenarbeit mit Gewerkschaften aus Estland, Deutschland, Griechenland und sogar Frankreich hat die FNV die Regierungen aufgefordert, ihre Unterstützung für die Gesetzgebung zum Ausdruck zu bringen. Diese kollektive Aktion führte letztendlich zu ausreichender Unterstützung innerhalb der EU für die Verabschiedung der Rechtsvorschriften.

„Das ist völlig logisch. Das Plattformunternehmen ist das einzige, das über die Informationen darüber verfügt, wie der Algorithmus funktioniert, der die Plattformarbeiter steuert. Plattformarbeiter können selbst nicht darauf zugreifen. Also kommen Sie und zeigen Sie uns, warum Sie als Plattformunternehmen nicht derjenige sind.“ Arbeitgeber. So erklären wir das Erlösmodell der Scheinselbstständigkeit in der Plattformökonomie.“

Zu den neuen Regeln gehört der Einsatz von Algorithmen zur Entscheidungsfindung bei wichtigen Arbeitsverhältnissen. Dies macht es für Unternehmen wie Uber rechtswidrig, Mitarbeiter einfach und ohne menschliches Eingreifen von ihrer Plattform zu entfernen. Dieser Schritt gilt als wichtige Maßnahme gegen die Divide-and-Conquer-Strategien vieler Plattformunternehmen, die häufig zu Scheinselbstständigkeit und unsicheren Arbeitsbedingungen für ihre Arbeitnehmer führen.

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Uber isst Amsterdam

Dies macht es für Unternehmen wie Uber rechtswidrig, Mitarbeiter einfach und ohne menschliches Eingreifen von ihrer Plattform zu entfernen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gesetzes ist die Einführung einer Beweislastumkehr. Plattformunternehmen müssen nun darlegen, warum ein Plattformarbeiter nicht als Arbeitnehmer gelten sollte, wenn eine Führung durch das Unternehmen vorliegt. Das heißt, wenn ein Plattformmitarbeiter die Arbeitnehmereigenschaft beansprucht, obliegt es dem Plattformunternehmen, nachzuweisen, dass kein Autoritätsverhältnis besteht. Dieses Prinzip berücksichtigt den ungleichen Zugang zu Informationen, wobei nur das Plattformunternehmen vollständigen Einblick in die Funktionsweise der verwendeten Algorithmen hat.

Diese Gesetzgebung ist ein Meilenstein für den Schutz von Arbeitnehmern auf einem Arbeitsmarkt, der zunehmend von digitalen Plattformen dominiert wird. Es bietet Plattformarbeitern einen besseren Schutz vor Scheinselbstständigkeit und der Willkür des algorithmischen Managements und setzt einen Maßstab dafür, wie moderne Arbeitsverhältnisse im digitalen Zeitalter geregelt werden können.

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