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Das FIOD hat weitere Verhaftungen und Beschlagnahmungen nicht ausgeschlossen, was darauf hindeutet, dass dies nur die Spitze des Eisbergs sein könnte.

In einer groß angelegten gemeinsamen Aktion hat der Fiscal Intelligence and Investigation Service (FIOD) am vergangenen Montag drei Verdächtige festgenommen und verschiedene Immobilien in und um Amsterdam durchsucht. Die Operation, die in Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde für menschliche Umwelt und Verkehr (ILT), der Amsterdamer Polizei und der Königlichen Militärpolizei durchgeführt wird, konzentriert sich auf ein tief verwurzeltes Netzwerk aus Steuerbetrug, Geldwäsche und unlauterem Wettbewerb in der Taxibranche.

Die Festgenommenen, drei Männer im Alter von 29, 31 und 33 Jahren aus Amsterdam und Assendelft, wurden zur weiteren Befragung auf verschiedene Polizeistationen gebracht. Es wurden nicht nur ihre Wohnungen durchsucht, sondern auch die Geschäftsräume von vier mit den Verdächtigen verbundenen Unternehmen. Diese Unternehmen sind auf die Erleichterung des Taxitransports spezialisiert, oft durch Scheinkonstruktionen zur Umgehung der Gesetzgebung.

Zusätzlich zu den Festnahmen hat das FIOD eine Reihe von Gütern beschlagnahmt, von Autos und anderen Vermögenswerten bis hin zu Verwaltungsdokumenten. Zur Unterstützung beschlagnahmten ILT, Polizei und Marechaussee auch Dutzende Taxis, die mit den beteiligten Unternehmen in Verbindung gebracht werden können.

Die Behörden kamen den betrügerischen Machenschaften auf die Spur, nachdem mehrere Unregelmäßigkeiten bei einzelnen Taxifahrern gemeldet worden waren. Diese Berichte kamen hauptsächlich vom Taxiteam der Marechaussee in Schiphol. Bemerkenswerterweise arbeiteten viele dieser Taxifahrer für dasselbe Unternehmen und die meisten Taxis waren bei Vermietungsunternehmen registriert.

Der Fall gewann an Dynamik, als bekannt wurde, dass Banken mehrere ungewöhnliche Transaktionen zwischen den beteiligten Unternehmen und ihren Direktoren gemeldet hatten. Die Banken stellten fest, dass große Geldsummen – Teil eines Millionenumsatzes – ohne klaren betriebswirtschaftlichen Zweck auf in- und ausländische Bankkonten überwiesen wurden.

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Die massiven Ermittlungen und die anschließenden Verhaftungen werfen einen Schatten auf die Taxibranche, die bereits in einer Vertrauenskrise der Öffentlichkeit steckt. Die Enthüllungen werden wahrscheinlich zu einer verstärkten Kontrolle und strengeren Regulierung führen, was sowohl für seriöse als auch für betrügerische Unternehmen eine Herausforderung darstellen könnte.

Die laufenden Ermittlungen haben bereits ergeben, dass die beteiligten Unternehmen vermutlich mehr als eine Million Euro Umsatzsteuer hinterzogen haben. Diese Gelder scheinen dann gewaschen worden zu sein, während die Einnahmen der Taxifahrer den Steuerbehörden weitgehend verborgen blieben. Die genaue Höhe des Schadensersatzes muss noch ermittelt werden, es kann jedoch auch zu weiteren finanziellen Auswirkungen aufgrund falsch gewährter Leistungen und Zulagen kommen.

Damit nicht genug: Das Netzwerk steht auch im Verdacht, zu Unrecht 290.000 Euro Corona-Unterstützung beantragt zu haben. Der National Government Service (RVO) hat dies gemeldet, wodurch sich die Liste der mutmaßlichen Straftaten noch weiter erhöht.

Schiphol

Auch in Schiphol müssen Sie aufpassen. Dort wurden zuletzt bei einer Kontrolle von 50 Taxifahrern zehn Verstöße festgestellt. Mehrere Fahrer hatten ihre Angelegenheiten nicht in Ordnung; zwei wurden vor Ort festgenommen und einer von ihnen wird sogar der Beteiligung an schwereren Straftaten wie Drogenhandel verdächtigt.

All dies geschieht vor dem Hintergrund eines neuen Kontrollsystems, der Central Taxi Database (CDT), die von der Umwelt- und Verkehrsinspektion entwickelt wird. Das neue System soll irgendwann den aktuellen Bordcomputer (BCT) ersetzen und Echtzeitinformationen aus dem Taxi liefern nach vorne zum ILT.

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