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Aufgrund des hohen Zustroms von Asylbewerbern gestern beträgt die Zahl der in Ter Apel untergebrachten Personen 2.032. Trotz aller Bemühungen konnte daher der Gerichtsbeschluss, die Zahl auf unter 2.000 Personen zu reduzieren, nicht umgesetzt werden.

Der Druck auf die niederländischen Asylaufnahmeeinrichtungen erreicht jetzt einen kritischen Punkt, da es den Anschein hat, dass mehr als die Hälfte der derzeitigen Asylaufnahmeeinrichtungen bis Ende dieses Jahres von der Schließung bedroht sind. Aktuellen Zahlen zufolge angefordert Wie die Zeitung Trouw bei der Zentralstelle für die Aufnahme von Asylbewerbern (COA) berichtete, stehen 180 der 326 Asylaufnahmestellen aufgrund des Auslaufens von Verträgen kurz vor der Schließung. Dies gilt nicht nur für reguläre Aufnahmezentren, sondern insbesondere für Notfallstandorte wie leerstehende Gebäude, Sporthallen, Schiffe und Zelte, die zusammen etwa 24.000 der 65.000 verfügbaren Aufnahmeplätze ausmachen.

Diese Entwicklung stellt COA und die niederländische Regierung vor eine große Herausforderung. Da die Nachfrage nach Notunterkünften steigt, gibt es einen ehrgeizigen Plan, die Zahl der Notunterkünfte im nächsten Jahr auf 96.000 zu erhöhen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das kürzlich eingeführte Verteilungsgesetz, das Kommunen dazu verpflichtet, zur Verwirklichung der Asylaufnahme beizutragen. Allerdings wird die Umsetzung dieses Gesetzes und die Bereitstellung der notwendigen Notunterkünfte voraussichtlich bis Mitte 2025 dauern.

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Schule
Foto: © Inge van Mill - Asylsuchende Kinder gehen zur Schule

Die Situation in Ter Apel, wo ein richterliches Ultimatum die Aufnahmekapazität auf maximal zweitausend Ausländer begrenzt, unterstreicht die Dringlichkeit der Situation. Die Kapazitäten sind überschritten und es kommt zu einem täglichen Zustrom von einhundert bis zweihundert Asylbewerbern COA unter großem Druck, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Die Folgen sind gravierend: 15.000 Euro Strafe pro Tag der Grenzüberschreitung, maximal 1,5 Millionen Euro.

Als Reaktion darauf betont Milo Schoenmaker, Vorsitzender des COA, die Komplexität der Situation und die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen. „Wir arbeiten hart daran, dem Urteil des Richters nachzukommen und die Situation in Ter Apel zu verbessern. Es gibt keine einfachen Lösungen für die Herausforderungen, vor denen wir stehen, und der Mangel an Unterkünften bleibt ein anhaltendes Problem“, sagt Schoenmaker.

Der Aufruf des scheidenden Staatssekretärs Eric van der Burg an die Provinzen, Notunterkünfte zu schaffen oder bestehende Notunterkünfte offen zu halten, hat bisher keine Reaktion hervorgerufen. Dies unterstreicht die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit eines koordinierten Ansatzes auf lokaler und nationaler Ebene.

Diese Situation erfordert eine sofortige und koordinierte Reaktion aller Beteiligten. Ein Gleichgewicht zwischen der Einhaltung internationaler Verpflichtungen und der Gewährleistung der Sicherheit und des Wohlergehens sowohl der Asylsuchenden als auch der lokalen Gemeinschaften zu finden, ist eine Herausforderung, die ein gemeinsames Engagement erfordert. Die kommende Zeit wird darüber entscheiden, ob die Niederlande weiterhin eine menschenwürdige und faire Aufnahme von Asylbewerbern gewährleisten können.

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