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Die belgische Regierung fordert von Europa flexiblere Regeln und findet es unverständlich, dass Fluggesellschaften derzeit Flüge mit kaum Passagieren an Bord durchführen, um Start- und Landerechte nicht zu verlieren. Nach Angaben von Brussels Airlines gibt es 3.000 Flüge, die aus ökologischer Sicht vermieden werden sollten, die aber ausschließlich betrieben werden sollten, um die für ihr Streckennetz notwendigen Slots zu erhalten. In der Luftfahrt ist ein Zeitfenster ein internationaler Begriff für den Zeitraum, innerhalb dessen ein Luftfahrzeug auf einem Flughafen starten oder landen darf.

Ein Slot ist ein Zeitraum zu einem bestimmten Zeitpunkt, in der Regel 20 Minuten, in dem ein Flugzeug starten oder landen kann. Diese Slots sind für den Flug reserviert und an eine Flugzeugregistrierung geknüpft, das Flugzeug darf sich nur innerhalb dieser Zeit bewegen. Wenn das Luftfahrzeug nicht innerhalb dieses Slots landet oder startet, besteht die Gefahr, dass das Luftfahrzeug für eine gewisse Zeit nicht mehr bewegt werden darf. 

"Infolgedessen würden Fluggesellschaften lieber leer fliegen, als auf ein Zeitfenster zu verzichten."

Wenn ein Unternehmen ein Schloss verliert, verliert es es für immer. Ein solches „Zeitfenster“ ist sehr wertvoll, sagt der Verkehrsökonom Wouter Dewulf (Uantwerpen) in Knack. Die belgische Regierung fordert von Europa flexiblere Regeln für Zeitfenster, berichten die Zeitungen von Mediahuis. Infolgedessen würden Fluggesellschaften lieber leer fliegen, als auf ein Zeitfenster zu verzichten. Vor der Corona-Pandemie galt, dass Airlines mindestens 80 Prozent ihrer Slots nutzen müssen. Andernfalls hätten sie ihr Schloss verloren. Heute wurde der Anteil der zu nutzenden Slots auf 50 Prozent reduziert.

nutzlos

Die Lufthansa Group, zu der auch Brussels Airlines gehört, streicht bis Ende März 33.000 Linienflüge wegen Buchungsrückgang durch die omikron-Welle. Diese Zahl hätte viel höher sein können, aber um sich Start- und Landerechte zu sichern, werden in diesem Winter 18.000 Flüge „unnötig“ durchgeführt, davon 3.000 mit Brussels Airlines. Bundesmobilitätsminister Georges Gilkinet (Ecolo) hat einen Brief an die Europäische Kommission geschickt. Er nennt die derzeitige Regelung "ökonomisch und ökologisch völlig unverständlich" und fordert eine weitere Absenkung der Standards für die Nutzung der Slots.

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